„Das Schrecknis des Krieges erkennen wir am deutlichsten beim Anblick der Verwundeten, welche mit verbundenem Kopfe, mit Armbinde und Krücke einhergehen, aber doch bei allem Leide mit der zufriedenen Miene, daß sie dem grausigen Schicksal noch lebend entkommen sind. In so viele Familien zieht der Jammer des Krieges noch viel schlimmer ein, wenn von der Post oder durch den Ortsgeistlichen, der zu dieser Botschaft ausersehen ist, die Nachricht überbracht wird, daß der Sohn
oder sogar der Gatte und Vater gefallen ist. Bis Ende 1915 zählte man bereits über 50 Gefallene aus Wadgassen, etwa 12 von hier sind in Gefangenschaft geraten, einer ist in Gefangenschaft gestorben.
Das ist ein großes Weh und Herzleid für die betroffenen Familien und für Wadgassen überhaupt, und es ist sehr auffallend das gerade Wadgassen die meisten blutigen Opfer bringen muss, fast so viel wie Hostenbach und Schaffhausen zusammen und auch sonst im Verhältnis mehr als alle bekannten Orte in der Saargegend. Die Familie Joseph Schmitt von hier hat allein drei Söhne verloren. In der Kirche sind fast in jeder Woche ein oder mehrere Sterbeämter für gefallene Krieger. Die Teilnahme der Bevölkerung für die Schwerbetroffenen
Familien zeigt sich in dem sehr zahlreichen Besuch dieser Sterbeämter. In diesem entsetzlichen Kriege hält der Tod eine grausige Ernte.“ (Michael Tritz)
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Beispielseiten aus der Schul- und Ortschronik von Michael Tritz, der während der Jahre des Ersten Weltkrieges kontinuierlich die Totenbildchen der Kriegstoten Wadgassens sammelte und in der Chronik einfügte. Ein Klick auf nachfolgendes Titelschild von Band 2 der Wadgasser Schul- und Ortschronik gewährt Einlicke in die von Michael Tritz gesammelten Informationen zu den Kriegstoten des Wadgasser Raumes, aufgelistet nach den Kriegsjahren.
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