Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Wadgasser Raum

Der Widerstand gegen Nationalsozialismus und das Unrecht des faschistischen Systems während der Zeit zwischen im Saarland 1935 und 1945 zeigt sich auf dem heutigen Gebiet des Saarlandes sehr deutlich in den zahllosen Gerichtsakten, die vom faschistischen Mainstream abweichendes Handeln und Äußern einzelner Bürgerinnen und Bürger dokumentieren. Scheinbar alltägliche Meinungsäußerungen konnten bereits zu Strafprozessen mit harten Veruteilungen führen bis hin zur Ermordung der so durch die faschistische Justiz zu Unrecht Gemaßregelten. Ein Forschungsprojekt zum Thema Widerstand im Rheinland 1933-1945 des LVR-Portals zur rheinischen Geschichte erarbeitet seit 2009 die unterschiedlichen Facetten des Widerstandes im Rheinland qualitativ und quantitativ. "Dafür wurden zahlreiche Zeitschriften, Bücher und auch graue Literatur verarbeitet. Archivalische Quellen, Akten, Briefe und sonstige Dokumente wurden gesichtet und zahlreiche Zeitzeugengespräche geführt. Nach einem Fragenkatalog wurden Widerstandsgruppen und Einzelpersonen erfasst und nach verschiedenen Gesichtspunkten aufgearbeitet."  
Die Ergebnisse dieser Projektarbeit sind abrufbar über das Portal Rheinische Geschichte. Hier ist vor allem die Onlinekarte (Widerstandskarte) von besonderem Interesse, die die Fälle regional zuordnet und beschreibt. Die Datenbank ermöglicht dabei die Suche nach Zeitraum, Ort, Art und Kategorie des jeweiligen oppositionellen Aktes. Die Datenbank sowie die Karte werden ständig mit neuen erarbeiteten Fällen aufgefüllt und erweitert.

Die Onlinekarte listet unter Wadgassen bislang (Stand 2023) 10 dokumentierte Akte des Widerstandes für den Wadgasser Raum. Genannt sind dabei u.a.  die ehemaligen Bürger aus verschiedenen Wadgasser Ortsteilen, Aloys Hewener, Nikolaus Gothier, Nikoaus Hau, die nicht nur mit massivsten juristischen Repressalien drangsaliert wurden, sondern neben Verurteilungen zu Gefängnis, Zuchthaus und Konzentrationslager auch - wie im Falle Nikolaus Gothier - ermordet wurden.

Die im Aufbau befindliche Datenbank zur interaktiven Karte des Widerstandes wird ähnlich der Struktur des GedenkOrtes Spurker Friedhof stets mit neu erforschten Ergebnissen gefüttert und erweitert, um dadurch die Kontinuität der Erinnerung und Mahnung nicht abreißen zu lassen. Daher werden die dort aufgearbeiteten Ergebnisse hier online hinzugegeben, um sie allen Interessierten dieses Online-GedenkOrtes ebenfalls zur Kenntnis zu bringen.