Der Gedenktag des 27. Januar ist ein bedeutsamer Erinnerungstag: An diesem Tag im Jahr 1945
wurde das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau
durch die Rote Armee befreit. Die vereinten Nationen haben 2005 offiziell dieses Tag
als den internationalen Tag des Gedenkens der Opfer des Holocaust eingeführt.
Wesentliche Aspekte dieses Gedenk- und Erinnerungstages ist
1. Erinnerung an die Opfer des Holocaust:
Über sechs Millionen Jüdinnen und Juden sowie Millionen anderer Opfergruppen
(Roma, Sinti, Menschen mit Behinderungen, politisch Verfolgte, Homosexuelle,
Kriegsgefangene, Euthanasie-Opfer) wurden systematisch ermordet.
Mit Gedenktafeln im Gedenkraum des ‚GedenkOrtes Spurker Friedhof‘
ehrt die Gemeinde Wadgassen Euthanasieopfer und die Opfer jüdischen Glaubens ,
die im Wadgasser Gemeindegebiet lebten, von denen vier Bürger
aus dem Wadgasser Raum nachweislich in Auschwitz ermordet wurden:
Sigismond Nußbaum, deportiert nach Auschwitz-Birkenau,
ab 13.04. 1944 verschollen, vermutlich ermordet
Joseph Nussbaum, ermordet in Auschwitz am 9. 2. 1943
Fanny, Nanny Schwarz, nach Auschwitz deportiert und für tot erklärt
Sigmund Schwarz, ermordet in Auschwitz am 14. August 1942
2. Bewahrung der historischen Wahrheit
Mit dem deutlich sichtbaren ‚Mahnmal gegen das Unrecht‘,
dessen skulpturalen Hinweisen auf Diffamierung, Flucht,
Vertreibung und Ermordung und den Inschriften, aber auch den weiterführenden
Online-Informationen unter ‚https://gedenkort.wadgassen.de‘
soll die historische Wahrheit bewahrt und sichtbar gemacht werden.
3. Mahnmal gegen das Unrecht, Antisemitismus und Rassismus
Der Gedenktag des 27. Januar ist der steten Erinnerung gewidmet
und dient dazu aufzuzeigen, wie gefährlich Ideologien von Hass und Ausgrenzung
sein können. Dabei stehen die Förderung von Toleranz an vorderster Stelle,
aber auch das Aufzeigen der universellen Werte der Menschenrechte,
der Menschenwürde und der Gleichheit aller Menschen
4. Reflexion über Verantwortung
Erinnerungsort, Mahnmal und die online Informationen tragen dazu bei,
sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen,
der eigenen Geschichte zu konfrontieren und Verantwortung
herauszubilden, die aus dem betriebenen verbrecherischen Unrecht erwachsen ist..
Die am Eingang des Gedenkraumes am GedenkOrt Spurker Friedhof
angebrachten und weithin sichtbaren Worte ‚Erinnern‘ ‚niemals‘ ‚vergessen‘
wollen deutlich sichtbares Zeichen dafür sein, dass dieser GedenkOrt eine aktive Erinnerung
an von Menschen an Menschen begangenes Unrecht sichtbar
werden lässt und damit deutlich dazu beiträgt - so die Hoffnung - Irrwege und
Fehlverhalten und Verbrechen zukünftig zu verhindern.