Installation in einem Teil des Gedenkraumes

 

 

Studierende der Hochschule der Bildenden Künste in Saarbrücken haben zur Eröffnung des GedenkOrtes im Jahre 2018 in einer Installation versucht, die im Mahnmal gegen das Unrecht thematisierten Terrormaßnahmen Vertreibung, Flucht, Ermordung im ehemaligen Wärterhaus des Fiedhofs umzusetzen. In dem hinteren Raum des Wärterhauses soll eine Küche eingerichtet werden, es wird eine Alltagsszene rekonstruiert. Ein gedeckter Tisch, Stühle, Geschirr - eine jedem bekannte Szene und Atmosphäre, Ort der Selbstfürsorge und Fürsorge für Andere.

Das Szenario sieht aus, als wären die dort Wohnenden gerade erst gegangen, der Zustand des Raumes: die abgeplätternden Wände, Staub usw. steht in Spannung zu der scheinbaren Idylle. Der Besucher erlebt das Bild als “konservierte Erinnerung”, in die man nicht mehr zurückkehren kann. Durch Stacheldraht anstelle einer Tür (angebracht im Türrahmen) wird der Besucher direkt mit der Verstelltheit, Unzugänglichkeit kon-frontiert. Wenn man sich dem Bild nähern möchte, ist die eigene Unversertheit durch den Stracheldraht bedroht.

Der Raumbereich 'Küche mit Stacheldrahttür' ist als Teil der ursprünglichen Installation von Sarah Niecke und Polina Trishkina noch zu besichtigen. Der durch Stacheldraht verwehrte Eingang zum angenommenen Küchenbereich im zweiten Innenraum läßt eilig zusammengeräumte Küchenutensilien erkennen. Was sich ereignet haben mag, ist nur zu erahnen:

 
     
 

 
     
 

"ein ganz„ein ganz normaler Tag, eine Frau kocht Essen für ihre Familie. Die Küche ist sauber und belebt. Alle Haushaltsgeräte sind an ihrem Platz, überall Spuren der dort Lebenden, Essensduft, Wärme... Der Tisch ist bereits eingedeckt, gleich kommen alle zum Essen zusammen. Ein ganz normaler Tag eigentlich. Auf einmal seltsame Geräusche, 3 Männer in Uniform betreten das Haus, in dreckigen Schuhen, schauen, schreien,reißen die Frau aus der Küche, sie verlassen das Haus. Ein kurzer Blick zurück in die Küche, ein letztes Mal kurz umdrehen, schauen ob der Herd aus ist?  Ein schmerzhaftes Gefühl überkommt sie,  vielleicht das letzte Mal zuhause gewesen zu sein. Aber Hoffnung ist noch da…“

 
 

 

 
 

 
     
 

Der eilig verlassene Ort für Heimat und familiäre Nähe ist verwaist, zurückgelassen. Eile ist geboten. Hastig zusammengesuchte Sachen hier, dort verlassene Alltagsgegenstände eines Lebens, das jäh unterbrochen ist.

 
 

 

 
 

 
 

 

 
 

Eine dazugehörige Soundinstallation ist im Verlauf des Jahres 2022 verfügbar und wird auch hier beschreibend ergänzt!

 
     
     
 

 

 

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